Welche Bögen gibt es?

Bei den olympischen Bogendisziplinen sowie den Feld / 3D Turnieren werden heute überwiegend zwei Arten von Bögen verwendet, der sogenannte "Recurve" Bogen und der "Compound" Bogen. Der Begriff "Recurve" zeigt an, dass die Wurfarme dieses Bogentyps an den Enden eine gegenläufige Krümmung aufweisen, die ein schnelleres Vorschnellen der Sehne bewirken und somit den Wirkungsgrad des Bogens verbessern.

Traditionelle "Langbogen" weisen diese Wurfarmform nicht auf. Der "Compoundbogen" reduziert durch ein Rollenumlenksystem den Kraftaufwand des Schützen beim Zielen. Diese Sportart ist jedoch nicht olympisch.

Traditionelles Bogenschiessen wird mit einfachem Gerät, dem "Langbogen" oder "Recurve-Bogen" ohne Visier oder Rollenzüge ausgeübt. Anstelle von Hilfsmitteln verlässt man sich auf seine natürlichen und durch Uebung verfeinerten, instinktiven Fähigkeiten. Dieses "urtümliche" Schiessen findet derzeit immer mehr Anhänger.

Historisches über das Bogenschiessen

Die Entwicklung des Bogens gehört neben der Erfindung des Rades sicherlich zu den bedeutendsten Errungenschaften der Menschheitsgeschichte. Über Tausende von Jahren spielten Pfeil und Bogen eine entscheidende Rolle in der Ernährung, aber auch in der kriegerischen Auseinandersetzung der Menschheit.Die Beherrschung dieses durch Kraft betriebenen Gerätes hatte Einfluss auf den Aufstieg oder Niedergang ganzer Nationen.  

Bogenschiessen in der Vorzeit

Wann genau der Mensch den ersten Pfeil und Bogen benutzte, darüber gehen die Meinungen der Archäologen weit auseinander. Man vermutet, dass dieses Gerät zwischen 150'000 und 50'000 Jahren alt ist und somit schon vor der letzten europäischen Eiszeit als Jagdwaffe diente. Da Holz ein relativ vergängliches Material ist, sind keine Spuren aus der Frühzeit bekannt. Die Behauptungen stützen sich damit auf Funde von Pfeilspitzen, die im Rahmen archäologischer Grabungen nahe Bir-el-Atir im heutigen Tunesien entdeckt wurden. Den Beweis für die Existenz von Pfeil und Bogen in Westeuropa liefern Felsbilder aus Höhlen in Lascoux (Südfrankreich). Sie entstanden vor wenigstens 15'000 Jahren. Mit dem Bogen hatte der Mensch nun eine Waffe, mit der er sich Nahrung beschaffen, und seiner Feinde erwehren konnte. Der älteste noch existierende Bogen wurde 1944 in Dänemark gefunden. Er stammt aus der mittleren Steinzeit und ist ca. 8'000 Jahre alt.

Bogenschiessen bei alten Kulturen

In den alten Kulturen des Altertums wurde der Bogen nicht nur als Jagdwaffe, sondern immer mehr auch als Kriegswaffe benutzt. Spätestens nach der Eroberung Asiens durch die erfolgreichen Bogenschützen der Skyten bildete sich der Bogen in der gesamten mittelöstlichen Welt als das beherrschende Kriegsgerät heraus. Bei den Römern konnten Pfeil und Bogen jedoch nie recht heimisch werden, obwohl sich in der späten Kaiserzeit die Sicherheit des Imperiums zu einem erheblichen Teil auf Bogenschützen stützte. Ebenso wie die Japaner und die Türken waren vor allem die Ägypter als ausgezeichnete Bogenschützen bekannt. Um 2600 v. Chr. wurde in Ãgypten der Militärdienst mit dem Bogen sogar obligatorisch. 

Möchtest Du noch mehr erfahren, dann lade Dir den Bericht von Roger Werner "Pfeil und Bogen" runter: Viel Spass!